Der Baron – Der Entstehungsprozess vom Gegenspieler in Dying Light: The Beast

Letzten Donnerstag haben wir etwas enthüllt, an dem wir seit geraumer Zeit arbeiten – den neuesten Trailer von Dying Light: The Beast für die Game Awards. Eure Reaktionen, eure Begeisterung und Unterstützung, bedeuten uns wirklich sehr viel. Das motiviert uns noch mehr, weiter an dem Spiel zu feilen.

Im Ankündigungstrailer von Dying Light: The Beast auf der Gamescom 2024 ging es vor allem um Kyle Crane, den legendären Helden, der nach 13 Jahren Gefangenschaft und grausamer Experimente wieder auf freiem Fuß ist. Dieser neue Trailer legt den Fokus auf seinen persönlichen Feind: den Baron. 

Dieser Mann, ein gefühlloser und berechnender, wenn auch brillanter Wissenschaftler, hielt Kyle die gesamte Zeit eingesperrt. Sein ricthiger Name ist Marius Fischer und er ist der letzte Nachkomme einer vornehmen Dynastie der Pharmaindustrie aus Castor Woods. Aber … was steckt noch dahinter? Damit ihr mehr über den Baron erfahrt, übergebe ich nun das Wort an Art Director Katarzyna Tarnacka-Polito, Lead Character Concept Artist Katarzyna Bech und Quest Designer Kalina Sobierajska.

Lernt den Baron kennen
„Der Charakter des Barons entwickelte sich mit der Geschichte von Dying Light: The Beast“, erklärt Kalina Sobierajska. „Zuerst hatten wir mehr oder minder nur seinen Namen: der Baron. Der klang schon stark und vielversprechend und deutete auf einen interessanten Antagonisten hin. Davon inspiriert fingen wir mit der Entwicklung der Figur an, wobei unser Augenmerk anfangs auf seiner aristokratischen Ausstrahlung lag. Sein Hintergrund, seine Sprechweise und Gestik und sogar sein Stil spiegeln das wider. Der Baron ist reich, klug und überaus gebildet. Er hat in den USA studiert und ist dann nach Hause – nach Castor Woods – zurückgekehrt, um das Pharmaimperium seiner Familie zu übernehmen.“

Anschließend arbeiteten wir weiter daran, dass er sich mit fortschrittlicher Technologie umgibt, was in einer postapokalyptischen Welt ebenfalls unüblich ist. Obwohl die Welt in Trümmern liegt, hat der Baron Zugang zu allem, was er für seine Pläne braucht. Für den Baron sind diese materiellen Güter ein Zeichen seiner Überlegenheit gegenüber anderen, er trägt elegante Anzüge und teuren Schmuck, interessiert sich für Kunst und Technologie – um sich selbst zu demonstrieren, dass er außergewöhnlich ist. 

„Als wir mit dem visuellen Design des Barons begannen, wollten wir einen Antagonisten schaffen, der auffällt“, erklärt Katarzyna Tarnacka-Polito. Viele Schurken in Videospielen, besonders wenn das Setting postapokalyptisch ist, wirken meist grob, rau und dreckig. Der Baron ist da anders. Er hat Macht und Ressourcen, was sich auch in seinem Erscheinungsbild widerspiegelt.

„Sein Stil ist sauber, klassisch und elegant – eben der kultivierte Geldadel“, sagt Katarzyna Bech. Er trägt maßgeschneiderte Anzüge, die trotz der zu Grunde gehenden Welt makellos sind. „Sein Aussehen macht klar, dass er über dem Chaos steht. Wir wollten ihn aber nicht zu glatt gestalten. Deswegen lassen wir ihn ein Halfter tragen. Es ist ein kleines Detail, das daran erinnert, wie gefährlich er in Wirklichkeit ist.“

Die Person hinter dem Erscheinungsbild
Doch so ordentlich und gepflegt er auch wirken mag, seine Persönlichkeit ist alles andere als makellos. Der Baron ist kalt, emotions- und empathielos. Er ist von der Wissenschaft besessen und nimmt die Virusepidemie nicht als Katastrophe wahr. „Stattdessen akzeptiert er sie als Teil seiner Welt und versucht, sie zu seinem eigenen Vorteil zu nutzen, indem er an Menschen und Infizierten experimentiert“, führt Kalina aus.

Wer im Spiel danach sucht, wird jede Menge Informationen zur Geschichte der Familie Fischer finden und damit den Hintergrund des Barons besser verstehen. Der Baron ist als Schurke nicht einfach aufgetaucht, er ist der Erbe einer Familie, die das Tal seit Generationen fest im Griff hat. Er sieht sich als rechtmäßiger Anführer des Ortes, was die Hauptmotivation hinter seinem Handeln darstellt.

„In Castor Woods gibt es viele Geschichten und Gerüchte um den Baron, wovon manche Übertreibungen oder aus Angst entstanden sind; und teilweise auch schlichtweg Tratsch darstellen. Die Menschen im Tal hassen ihn wegen seiner Grausamkeit, aber sie können auch nicht abstreiten, dass er genial und fähig ist, ob es ihnen gefällt oder nicht“, bringt Kalina ein.

Laut Katarzyna Tarnacka-Polito geht es bei einer der interessantesten Legenden um seine Herkunft. Angeblich stammt der Baron von einer Hexe ab, die vor langer Zeit in Castor Woods lebte. Sein Familienwappen, das ihr im Trailer und auch im Spiel an seiner Brosche und an seinem Siegelring sehen könnt, steht für Chors, den slawischen Gott der Sonne und des Mondes. Für den Baron ist dieses Symbol eine Erinnerung an sein Erbe und die Autorität, die ihm in seinen Augen von Geburt an zusteht.

Dank der beiden Katarzynas und Kalina haben wir nun ein besseres Bild vom Baron. Er ist viel mehr als ein üblicher Antagonist. Er ist ein brillanter, wenn auch skrupelloser Anführer, ein kaltherziger Wissenschaftler und ein Mann mit Ambitionen. Wir können es kaum erwarten, dass ihr ihn in Dying Light: The Beast trefft und selbst herausfindet, wer er wirklich ist.